Birk

March 12, 2023

Die wichtige Übung

Niemals zuvor hatten so viele Menschen die Möglichkeit, neue Musik zu erschaffen und für ein breites Publikum zugänglich zu veröffentlichen. Und niemals zuvor gab es so viele Menschen, die danach streben, in der Musikbranche zu arbeiten und durch Musik ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 

Zwar genießen wir dadurch eine wunderbare Vielfalt, gleichzeitig erleben wir aber auch ein Überangebot von Musik und Musikprojekten, die um die begrenzte Aufmerksamkeit von Hörern kämpfen.

So sehen sich viele Musiker, die ihr eigenes Musikprojekt führen, gezwungen, sich immer mehr mit Marketing beschäftigen zu müssen, damit sie überhaupt diese begrenzte Aufmerksamkeit erlangen. Sie beschäftigen sich mit Social-Media-Strategien, PR und Promotion, Advertising, Playlist-Pitching und vielem mehr, um zwanghaft immer mehr Menschen zu erreichen. Doch während dieser Arbeit verroht man schnell und die Musik selbst wird zunehmend als Produkt wahrgenommen, was vermarktet werden muss.

Was viele übersehen: Es hat unweigerlich negative psychologische Auswirkungen, wenn Menschen sich über Monate oder Jahre hinweg mit sich selbst beschäftigen, um etwas zu schaffen, was ihnen entspricht und für sie eine enorme Bedeutung hat – und genau dieses Werk, sobald veröffentlicht, gefühlt wie ein „Produkt“ im Licht von Millionen anderen fast bedeutungslos erscheint.

Wir haben zwar mehr Möglichkeiten denn je, in der Musikbranche unseren eigenen Weg zu finden. Doch beruflicher Erfolg, inhaltliche Erfüllung und Gelassenheit sind vermutlich nur vereinbar, wenn wir am Ende des Tages nicht vergessen, wieso wir einmal angefangen haben, Musik zu machen.

Denk einmal an die Zeit zurück, in der du deine Begeisterung dafür gefunden hast, Musik zu machen. Vermutlich war diese Zeit geprägt von Neugier, Verspieltheit, Verbindung mit anderen Menschen, Inspiration und Kreativität. 

Unsere wohl wichtigste Übung mag darin liegen, uns immer wieder daran zu erinnern und stets etwas davon in unseren Alltag einließen zu lassen. 

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Dieser Text ist inspiriert von Stefan Littmann. Vielen Dank für den spannenden und inspirierenden Austausch!

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Birk

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