Okay, ich bin ehrlich: Den ersten Beitrag habe ich mehrmals angepasst, korrigiert, einen Tag später nochmal gelesen, wieder angepasst et cetera. Ich war mit dem Beitrag nicht zufrieden, denn er war in meinen Augen nicht perfekt.
Du merkst, ich habe einen großen inneren Kritiker, der mir in einigen Bereichen mein Leben schwer macht. Es scheint, als strebe er stets danach, die Dinge wirklich perfekt machen zu wollen, bevor man sie anderen Menschen zeigen darf. Im Fall von diesen Beiträgen hier, ist er daher schnell zu einem echten Miesmacher geworden: „Was sollen die Leser:innen von mir denken? Was ist, wenn sie das völlig schwachsinnig finden? Vielleicht sprechen sie hinter meinem Rücken über meine schlechte Arbeit?“ Ja, ganz schön wilde Gedanken kommen da hoch. Mein innerer Kritiker findet viele Gründe dafür, es einfach direkt zu lassen und keinen einzigen Grund, es doch zu tun. Man könnte sagen: Perfektionistisch.
Die Frage, die sich stellt: Was wäre denn perfekt? Eine kurze Definition aus dem Lexikon:
Du merkst, ich habe einen großen inneren Kritiker, der mir in einigen Bereichen mein Leben schwer macht. Es scheint, als strebe er stets danach, die Dinge wirklich perfekt machen zu wollen, bevor man sie anderen Menschen zeigen darf. Im Fall von diesen Beiträgen hier, ist er daher schnell zu einem echten Miesmacher geworden: „Was sollen die Leser:innen von mir denken? Was ist, wenn sie das völlig schwachsinnig finden? Vielleicht sprechen sie hinter meinem Rücken über meine schlechte Arbeit?“ Ja, ganz schön wilde Gedanken kommen da hoch. Mein innerer Kritiker findet viele Gründe dafür, es einfach direkt zu lassen und keinen einzigen Grund, es doch zu tun. Man könnte sagen: Perfektionistisch.
Die Frage, die sich stellt: Was wäre denn perfekt? Eine kurze Definition aus dem Lexikon:
per|fekt
1. frei von Mängeln, vollkommen (ausgebildet)
Interessant an dieser Definition ist: Wer oder was definiert die Mängel oder wann etwas vollkommen ausgebildet ist? Ob etwas „perfekt“ ist, liegt dieser Definition nach an den Vorgaben, die gemacht werden und damit an der Person, die die Vorgaben macht. Zu Deutsch: Es liegt im Auge des Betrachters. Für die Einen ist ein Song beispielsweise „perfekt“, gemessen an ihren individuellen Vorgaben, und für den Anderen gelten eben andere Vorgaben.
Um zu beantworten, ob etwas perfekt ist, kommen wir also zu der Frage: Für wen ist es gemacht? Und was sind ihre Vorgaben? Das Schöne an diesem Gedanken ist, dass er uns von unserem inneren Kritiker lösen kann („Es ist ja nicht für dich gemacht, lieber innerer Kritiker.“).
Doch gleichzeitig stellt der Gedanke uns vor eine neue Herausforderung: Selbst, wenn wir wissen, für wen wir unsere Arbeit tun, kennen wir in der Realität oft nicht die Vorgaben oder Anhaltspunkte, die etwas für sie perfekt machen. Die Vorgaben sind verschwommen, denn sie werden nicht klar kommuniziert. Das gilt insbesondere für das kreative Schaffen oder Songs schreiben. Niemand kommt vorbei und sagt: „Schreib einen neuen Song, nach diesen Vorgaben und dann ist er perfekt für mich.“
Was bleibt uns also übrig?
Uns bleibt nur übrig, den inneren Kritiker zu überhören, uns auf die zu fokussieren, für die wir unsere Arbeit machen und ihnen das, was wir tun zu zeigen, auch wenn es nicht perfekt ist. Und hier kommt die zweite Bedeutung von perfekt aus dem Lexikon ins Spiel:
per|fekt
2. endgültig abgemacht; nicht mehr änderbar (o. endgültig abgeschlossen und damit gültig)
Diese Bedeutung sagt uns: Ist es einmal raus, lass es wie es ist! Lass es endgültig sein. Schließ es ab, indem du es der Gruppe von Leuten zeigst, für die du das alles machst. Nimm das Feedback auf und vielleicht bekommst du damit eine bessere Idee davon, was die verschwommenen Vorgaben und Anhaltspunkte sind.
Und dann: Mach es beim nächsten Mal besser. Und danach noch besser. Und mit der Zeit wird es vielleicht sogar perfekt. Nicht für jeden. Und erst recht nicht für deinen inneren Kritiker. Aber für die Gruppe von Menschen, für die du deine Arbeit machst.
Perfektionismus ist eine Falle, die uns bremst und im schlimmsten Fall dafür sorgt, dass wir garnicht erst anfangen. „Perfekt“ liegt im Auge des Betrachters und gibt uns genug Raum, um anzufangen. Aber unser nächster Schritt ist immer: Besser machen als beim letzten Mal.
Ich freue mich, wenn dieser Beitrag für dich war und bin gespannt zu hören, was du dazu denkst. Schreib mir deine Gedanken an birk@hey.com – damit wir zusammen lernen und unsere Arbeit besser machen können.
Danke dir!
All the best
Birk