Mit The Dark and the Wicked liefert Bryan Bertino seinen nächsten Streich im Home Invasion Horror ab. Doch sind es hier nicht wie in The Strangers die Menschen, die für Gefahr sorgen, sondern eine übernatürliche Gestalt, die die Familie Straker auf ihrer einsamen Farm heimsucht. Während der Vater im Sterben liegt, balancieren seine Kinder auf der messerscharfen Rasierklinge zwischen liebevoller Pflege und dem Kampf gegen den Wahnsinn.
An The Dark and the Wicked scheiden sich wahrlich die Geister (pun intended). Für die einen ist es eine episodenhafte Aneinanderreihung von Horror-Klischees. Für die anderen ein gut inszeniertes Familien-Drama im Slow-Burn-Gewand. Ich zähle mich zur letzten Gruppe.
Bertino inszeniert auf packende und subtile Weise den Schmerz und den Druck, den eine Familie aushalten muss, wenn ein geliebtes Mitglied dem Tode geweiht ist. Aus dem normalen Leben herausgerissen, verzehrt der Spagat aus Liebe, Schuldgefühlen und der eigenen Existenz die Protagonist:innen mit jeder Sekunde des Films.
Die Rolle des Bösen lässt dabei genug Spielraum für eigene Interpretationen. Was ist es? Wie wird es stärker? Wann (und wann vielleicht auch nicht) agiert es, um sich an der Familie zu laben? Ja, einige Szenen spielen mit bereits ausgetretenen Klischees. Der langsame Aufbau sowie die praktischen Effekte wissen jedoch (anders als einige CGI-Sequenzen) zu überzeugen.
Mich hat ein Film auf jeden Fall schon lange nicht mehr so unbehaglich vor dem Bildschirm sitzen lassen. Und das ist es doch, worauf es bei einem guten Horror-Streifen ankommt.
Wertung: ★★★★☆ (4 von 5)
Mein Review sowie weitere Details zum Film findest Du ebenfalls auf Letterboxd.
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