Daniel Flege

December 23, 2021

Film-Review: The Matrix Resurrections (2021) – Systemabsturz!

Kennt Ihr die Friends Reunion, die dieses Jahr auf HBO lief? Und den Trailer zu Harry Potter: Return to Hogwarts? Genau so fühle ich mich bei The Matrix Resurrections. Denn das neue Werk von Regisseurin Lana Wachowski spielt auf allen Ebenen mit den Gefühlen der Fans eines wegweisenden Sci-Fi-Franchise. Ob zum guten oder zum schlechten verrate ich in der folgenden Film-Review.

Nach dieser Wiederauferstehung hat niemand gefragt

Ich fühle mich nicht, als würde ich mir eine Neuinterpretation der ersten Trilogie anschauen oder eine Weiterentwicklung eines wegweisenden Sci-Fi-Franchise erleben. Nein, ich fühle mich, als hätte man Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss aus Nostalgie-Gründen an CGI-Sets gesteckt, damit sie mit einer Cosplay-Truppe ihre Greates Hits noch einmal performen, während im Hintergrund Ausschnitte ihrer Originalabenteuer laufen. Und mit Nostalgie-Gründen meine ich Cash.

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Denn zum Glück enttarnt der Film sich nach 10 Minuten selbst und reibt einem die wahren Ziele hinter der Wiederauferstehung einer abgeschlossenen Trilogie in zahlreichen Meta-Dialogen unter die Nase. Spätestens dann weiß man, woran man als Zuschauer ist und dass man in den restlichen zwei Stunden eigentlich nichts mehr zu erwarten hat.

Die Meta-Ebene hat für mich leider überhaupt nicht funktioniert. Selbstreferenz im Überfluss ist eine generelle Krankheit moderner Blockbuster und in der Art und Weise, wie The Matrix Resurrections mit seinem Erbe umgeht, musste ich unweigerlich an Home Sweet Home Alone denken. Hier werden lieb gewonnene Charaktere zur Vorlage uninspirierten Schauspiels, ikonische Szenen dreist kopiert und mit lustlosen Kampf-Choreografien unterfüttert.

Persiflage des eigenen Werkes

Schade, dass – obwohl der Film die Stärken des ersten The Matrix sogar selbst in einer Montage referenziert – The Matrix Resurrections kaum eine der Stärken des Originals richtig ausspielt, ja sogar teilweise unter den Tisch fallen lässt. So bleibt es zwar ein nettes Wiedersehen mit Neo und Trinity, welches jedoch zu sehr auf Nostalgie setzt. Und selbst das funktioniert aufgrund des gut gealterten Originals, zu dem man gerne zurückkehrt, nur selten. Fehlte nur noch James Corden.

Wertung: ★★☆☆☆ (2 von 5)

Mein Review sowie weitere Details zum Film findest Du ebenfalls auf Letterboxd.

About Daniel Flege

Marketing-Manager aus Köln mit Leidenschaft fürs Podcasting. Stolzer Papa zweier Mädels. Liebt das Schreiben, Web-Entwicklung mit Rails & Kaffee ☕️

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