Gibt es erkennbare, wiederkehrende Muster in den Denkweisen von Designern, Regeln, die diesen Prozess steuern? Gibt es eine Logik des Designs? Hier ist die „Logik“ nicht im Sinne einer formalen Logik gemeint, sondern als eine Form der Begründung, eine „Philosophie“, die eine Verhaltensweise bestimmt.
„Denken“ gehört zu all den geistigen Tätigkeiten, die wir gewahr sind und die wir sogar anderen mitteilen können. „Denken“ besteht aus mehr oder weniger geordneten Gedankenzügen, die Überlegen, Abwägen, Argumentieren, gelegentliche logische Folgerungen einschließen. Stellen Sie sich einen Planer oder Entwerfer vor, der laut denkt, mit sich selbst (oder mit anderen) argumentiert und verhandelt, der zu erklären und zu rechtfertigen versucht, was er vorschlägt, der über zukünftige Konsequenzen seines Plans spekuliert, der über die geeignete Handlungsoption entscheidet.
Das Bild, das wir bei der Analyse dieser geistigen Tätigkeit erhalten, ist nicht das des „klassischen“ Problemlösers, der zuerst sein Problem in klaren Begriffen definiert, die für notwendig erachtete Information erhält und anschließend im dann wohldefinierten „Lösungsraum“ nach einer Lösung sucht. Das Denken des Designers ist sehr viel weniger geordnet, nicht aufgrund intellektueller Nachlässigkeit, sondern vielmehr aufgrund der Natur der Entwurfsprobleme. Es gibt keine klare Trennung zwischen den Tätigkeiten der Problemdefinition, -synthese und -bewertung. Sie alle treten gleichzeitig auf. Ein Entwurfsproblem verändert sich, während man es behandelt, weil das Verständnis dessen, was erreicht werden soll oder wie es erreicht werden könnte, sich kontinuierlich ändert.
Zu verstehen, was das Problem ist, ist das Problem.
Was immer er über das Problem erfährt, wird zum Teil seiner „Lösung“. Von Anfang an hat der Designer eine Vorstellung von der „Gesamt“-Lösung seines Problems, die sich mit wachsendem Verständnis des Problems ändert, und das Bild seiner Lösung entwickelt sich von verschwommen nach scharf und wieder zurück und wird häufig revidiert, verändert, detailliert und modifiziert. Seine Fokussierung wechselt ständig zwischen kleinen Bestandteilen und dem Gesamtproblem und wiederum anderen Details.