Unternehmenskultur endet nicht am Werkstor. Sie beeinflusst und durchdringt unser privates und öffentliches Leben - positiv wie negativ.
Eine Anekdote dazu
Ich habe aus keiner Branche so viele Personen kennengelernt, die pauschal schlecht über einander geredet haben, wie aus der Finanzbranche.
Sobald es in Unterhaltungen um die Finanzthemen ging, spricht eine Mehrheit abschätzig über die eigenen Kollegen.
Sicher, es ist nicht ungewöhnlich, sich selbst für besser zu halten als den Nächsten. Einzelne zeigen hin und wieder die Gabe einer stärkeren Realitätsverzerrung als andere.
Das kommt bei uns allen mal vor … (es hält die Stimmung hoch. 😉)
Dass jedoch mehrere Personen einer Branche, unabhängig voneinander, die Fähigkeiten der jeweils anderen in ihrem Gebiet so herabsetzen … das habe ich anderswo noch nicht so erlebt. 🤷
TL;DR: Wissenschaftliche Studien zeigen nämlich, dass Bankangestellte sich im Allgemeinen ehrlich verhalten, aber unehrlich werden, wenn ihre berufliche Identität als Bankangestellte hervorgehoben wird. Dieser Effekt ist spezifisch für Bankangestellte, da er bei Mitarbeitern aus anderen Branchen oder bei Studenten nicht auftritt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Unternehmenskultur im Bankwesen die Norm der Ehrlichkeit schwächt, was die Notwendigkeit von Massnahmen zur Wiederherstellung einer ehrlichen Kultur unterstreicht.
Es zeigt auch: Kultur und die Art und Weise wie wir zusammenarbeiten, hat eine grössere Tragweite als man vermuten mag.
Eine Organisation ist kein hermetisch abgeschlossenes System. Wir (er)leben Unternehmenskultur ~42 Stunden pro Woche. Intensiv.
Es formt unweigerlich unsere Vorstellung von Zusammenarbeit, Problemlösung, Wertschätzung, Vertrauen zu und Umgang mit einander.
Damit wirkt es sich auch auf unser privates wie öffentliches Zusammenleben aus. Unternehmenskultur verdirbt oder veredelt die Basis unserer Gemeinschaft: Vertrauen.
Allein schon deshalb haben Unternehmen gesellschaftlich eine grössere Verantwortung mitzutragen, was politisch im Land geschieht, als den meisten bewusst ist. Shareholder Value allein reicht nicht.
Wir brauchen bessere Organisationen
Auch aus diesem Grund habe ich mich entschieden, meinen Beitrag zu einer besseren (Unternehmens-)Welt zu leisten. Denn ich bin überzeugt, wenn wir eine Zusammenarbeit in Unternehmen kultivieren würden, die auf Partizipation setzt und Menschen als solche behandelt*, dann würden mehr Menschen engagiert sein - sowohl in den Unternehmen als auch in der Gesellschaft.
(* Anstatt Menschen wie Ressourcen zu behandeln, die in einem Prozess wie Maschinen zu optimieren sind.)
Man würde besser Verstehen, wie man von Handlungsmotive entdeckt, klar ausdrückt und gemeinsam Entscheidungen herbei führt, die nicht 51% Gewinner und 49% Verlierer zurücklassen.
Mein Beitrag
Konkret bin ich dabei Phoenix aufzubauen. Das ist eine Beteiligungsgesellschaft die kleine Unternehmen kauft. Diese KMU werden dann weiter entwickelt. Jedes Unternehmen hat einen anderen Ausgangspunkt und andere Prioritäten. Wie das ungefähr aussehen könnte, siehst du anhand dieses Beispiels aus Spanien.
Die Beteiligungsgesellschaft wird im Verantwortungseigentum gegründet. D.h. das Unternehmen gehört sich selbst und Gewinne sind unwiderruflich zweckgebunden. Das heisst, diese Gesellschaft kann nicht als Spekulations-Objekt durch seine Aktionären veräussert werden.
Gleiches gilt für die akquirierten KMU, die widerstandsfähig und unabhängig sein sollen und eine dauerhafte Heimat in der Beteiligungsgesellschaft finden. Kapitalgeber sollen risikogerecht und attraktiv entschädigt werden, nicht mehr und nicht weniger.
Eigentlich ja logisch: Auch Mitarbeiter, die z.Bsp. 10 Jahre ihre Lebens investieren, erhalten einen fairen Lohn und nicht eine lebenslange Rente. Ebenso leistet Kapital eine Leistung, die irgendwann abgegolten sein muss.
Und daher gilt: Gewinne sind ein Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. Sie dienen der Verfolgung des Zwecks, der angemessenen Entschädigung von Kapitalgebern, Beteiligung von Mitarbeitern, der Reinvestition in Unternehmen und Förderung des lokalen Gemeinwohls.
In diesem Fall ist der Zweck: Schaffung von sinnstiftenden und erfüllenden Arbeitsplätzen und einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten.
Sinnvoll, oder? Leider nicht die gelebte Realität in vielen Unternehmen. Es ist Zeit den Status-Quo zu hinterfragen!
Bist du gespannt wie es hier weiter geht? Folge mir und erfahre in den nächsten Beiträgen, von meinem Ansatz, Vorgehen und Ambitionen.
👋
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Hey! Ich bin Maxim. Ein Mensch wie du. Mit Phoenix setze ich mich für bewusstes und verantwortungsvolles Wirtschaften ein. So möchte ich Vorbilder für andere Unternehmen schaffen. Schreib dich hier ein, um meine Gedanken zu Business, Organisationen, bewusstem Kapitalismus und unkonventionellen Wegen zu verfolgen. Und alles andere, was mir in den Sinn kommt.