Meine Frau sagte gestern zu mir: Ich kenne deinen "Mein Kumpel ist gestorben"-Blick und den sollte ich in unserem Alter nicht kennen.
Eigentlich ist damit auch alles gesagt. Und dann auch wieder nicht.
Ich erzähle euch jetzt nicht, dass John Klinger zuletzt mein bester Freund war. Früher waren wir richtig gute Freunde, so die ersten 14 Jahre seiner Karriere. Zu Beginn sind wir viel zusammen gereist, hat er viel bei mir übernachtet, hat sich eine Freundschaft herausgebildet. Und wir hatten auch nie Streit, nie ein Zerwürfnis, nie eine grosse Meinungsverschiedenheit. Nach 2018 waren wir nicht mehr jede Woche im selben Locker Room, haben uns nicht mehr jede Woche gesehen und die Telefonate wurden dann seltener. Wie das viel zu oft ist im Wrestling.
Ich habe John damals auf einer Wrestlingshow, die auf Ingo Vollenbergs Geburtstagsparty am Hundecenter seiner Mutter stattgefunden hat, kennengelernt. Adam Polak hat gegen ihn gewrestlet. Adam und ich hatten damals viel miteinander zu tun und wir haben ein paar Comedy-Elemente ins Match genommen, bei denen John gut mitgespielt hat. Daraufhin haben wir beide immer mal wieder ein gutes Wort für ihn eingelegt. Kurz darauf hatte er dann auch sein wXw-Debüt.
Innerhalb kürzester Zeit war John auf jeder wXw-Card und ist das auch für 13 Jahre geblieben. Er war einer der Wrestler, auf die Christian, Felix und ich gesetzt haben, als wir wXw von HATE gekauft haben. Als Ares als unser damaliges Ace ausgewandert ist, hatten sich Stevie Douglas und Bad Bones unser Vertrauen so erarbeitet, dass sie unsere kommenden Zugpferde sein sollten. Entsprechend hat John 2008 16 Carat Gold im Finale gegen Bryan Danielson gewonnen.
Knapp 450 Matches hat er für wXw bestritten und ich kann mich nicht an einen Tag erinnern, an dem John nicht hochmotiviert und mit 100% Einsatz zum Arbeit gekommen wäre. Er hat alle grossen Erfolge bei wXw errungen. Er hat für uns gegen die Besten der Besten im Ring gestanden und zahllose Main Events bestritten. Er hat mit seiner Erfahrung und seiner Arbeit dafür gesorgt, dass junge Wrestler wie Karsten Beck, wie Jurn Simmons, wie Ilja Dragunov mit ihm Main Event Level Matches wrestlen konnten und so auch als Stars wahrgenommen wurden. Schlimm, dass man diesen Satz genauso in Andys Nachruf hätte schreiben können.
Natürlich gibt es auch die andere Seite und hatte John Schwierigkeiten. Das zu verschweigen, würde sich falsch anfühlen. Das ist heute allerdings nicht der Tag, an dem ich euch davon erzählen möchte
Ich möchte euch lieber von dem John erzählen, mit dem ich lange Jahre gut befreundet war. John, der einem beim ersten Roadtrip versehentlich einen halben Kanister Benzin überschüttet. John, mit dem ich verunsichert in Kamerun stand als wir bei der Strassenkontrolle mit Gewehren bedroht worden sind. John, der der aus dem Nichts den Bösen Affen aus Family Guy schickt. John, der dich mit fünf Kollegen auf deiner Hochzeit im Catchberg zerdrückt und dir dabei ins Gesicht grinst. John, der dir weinend im Arm liegt, wenn er Mist gebaut hat.
Unser letztes Telefonat ist eine Zeitlang her, unser letztes Treffen war sogar noch vor der Pandemie. Damals haben wir Ewigkeiten im Februar im kalten Bern vor der Halle gesessen und gesprochen. Ich habe mich sehr darauf gefreut, am Sonntag noch ein letztes Mal vor seinem Retirement mit John zu arbeiten - und das sollte nicht sein.
Meine Gedanken sind mit all den Menschen, die jemanden zu einem Zeitpunkt verloren haben, an dem im Leben eigentlich Halbzeit sein sollte. Du solltest nicht deinen 40jährigen Mann am ersten Hochzeitstag verlieren. Du solltest nicht so jung deinen Papa verlieren wie es seine Söhne getan haben.
Eigentlich ist damit auch alles gesagt. Und dann auch wieder nicht.
Ich erzähle euch jetzt nicht, dass John Klinger zuletzt mein bester Freund war. Früher waren wir richtig gute Freunde, so die ersten 14 Jahre seiner Karriere. Zu Beginn sind wir viel zusammen gereist, hat er viel bei mir übernachtet, hat sich eine Freundschaft herausgebildet. Und wir hatten auch nie Streit, nie ein Zerwürfnis, nie eine grosse Meinungsverschiedenheit. Nach 2018 waren wir nicht mehr jede Woche im selben Locker Room, haben uns nicht mehr jede Woche gesehen und die Telefonate wurden dann seltener. Wie das viel zu oft ist im Wrestling.
Ich habe John damals auf einer Wrestlingshow, die auf Ingo Vollenbergs Geburtstagsparty am Hundecenter seiner Mutter stattgefunden hat, kennengelernt. Adam Polak hat gegen ihn gewrestlet. Adam und ich hatten damals viel miteinander zu tun und wir haben ein paar Comedy-Elemente ins Match genommen, bei denen John gut mitgespielt hat. Daraufhin haben wir beide immer mal wieder ein gutes Wort für ihn eingelegt. Kurz darauf hatte er dann auch sein wXw-Debüt.
Innerhalb kürzester Zeit war John auf jeder wXw-Card und ist das auch für 13 Jahre geblieben. Er war einer der Wrestler, auf die Christian, Felix und ich gesetzt haben, als wir wXw von HATE gekauft haben. Als Ares als unser damaliges Ace ausgewandert ist, hatten sich Stevie Douglas und Bad Bones unser Vertrauen so erarbeitet, dass sie unsere kommenden Zugpferde sein sollten. Entsprechend hat John 2008 16 Carat Gold im Finale gegen Bryan Danielson gewonnen.
Knapp 450 Matches hat er für wXw bestritten und ich kann mich nicht an einen Tag erinnern, an dem John nicht hochmotiviert und mit 100% Einsatz zum Arbeit gekommen wäre. Er hat alle grossen Erfolge bei wXw errungen. Er hat für uns gegen die Besten der Besten im Ring gestanden und zahllose Main Events bestritten. Er hat mit seiner Erfahrung und seiner Arbeit dafür gesorgt, dass junge Wrestler wie Karsten Beck, wie Jurn Simmons, wie Ilja Dragunov mit ihm Main Event Level Matches wrestlen konnten und so auch als Stars wahrgenommen wurden. Schlimm, dass man diesen Satz genauso in Andys Nachruf hätte schreiben können.
Natürlich gibt es auch die andere Seite und hatte John Schwierigkeiten. Das zu verschweigen, würde sich falsch anfühlen. Das ist heute allerdings nicht der Tag, an dem ich euch davon erzählen möchte
Ich möchte euch lieber von dem John erzählen, mit dem ich lange Jahre gut befreundet war. John, der einem beim ersten Roadtrip versehentlich einen halben Kanister Benzin überschüttet. John, mit dem ich verunsichert in Kamerun stand als wir bei der Strassenkontrolle mit Gewehren bedroht worden sind. John, der der aus dem Nichts den Bösen Affen aus Family Guy schickt. John, der dich mit fünf Kollegen auf deiner Hochzeit im Catchberg zerdrückt und dir dabei ins Gesicht grinst. John, der dir weinend im Arm liegt, wenn er Mist gebaut hat.
Unser letztes Telefonat ist eine Zeitlang her, unser letztes Treffen war sogar noch vor der Pandemie. Damals haben wir Ewigkeiten im Februar im kalten Bern vor der Halle gesessen und gesprochen. Ich habe mich sehr darauf gefreut, am Sonntag noch ein letztes Mal vor seinem Retirement mit John zu arbeiten - und das sollte nicht sein.
Meine Gedanken sind mit all den Menschen, die jemanden zu einem Zeitpunkt verloren haben, an dem im Leben eigentlich Halbzeit sein sollte. Du solltest nicht deinen 40jährigen Mann am ersten Hochzeitstag verlieren. Du solltest nicht so jung deinen Papa verlieren wie es seine Söhne getan haben.