Jeder junge Wrestler hat irgendwann diese beiden Tipps erhalten:

Das sind zwei sehr verschiedene Tipps. Mir geht zu viel der Hinweis unter, dass es beim zweiten Tipp dringend eine Beschränkung braucht. Ich bin immer bereit, jemandem Feedback zu seiner Arbeit zu geben, aber ich verbinde damit auch die Erwartungshaltung, dass derjenige das umsetzt. Geschieht das nicht, dann erlischt damit auch sofort meine Bereitschaft, dieser Person erneut zu helfen. Wieso sollte ich Zeit in jemanden investieren, dem meine Meinung am Ende egal ist und der mich nur gefragt hat, um "das Richtige" getan zu haben?

Um Feedback zu fragen, ist ein Risikoinvestment, denn so wie ich werden da die meisten ticken. Nicht jedes Feedback ist eines, das man hören mag. Schon stehe ich vor einem Problem: Vertraue ich der Person, die ich gefragt habe, genug, um meine Arbeit entgegen meinen Präferenzen anzupassen? Für mich ist das etwas, dass ich im Vorfeld entscheiden sollte: Mache ich das nicht, dann sollte ich denjenigen auch nicht fragen.

Auch ein Klassiker: Nicht jedes Feedback ist mit einem eines anderen Kollegen, den ich ebenfalls gefragt habe, vereinbar. Nun habe ich in zwei Leute investiert und diese in mich. Mindestens einem muss ich vor den Kopf stossen, indem ich ihn ignoriere. In diese Position bringe ich mich, indem ich zu breit nach Feedback frage.

Natürlich frage ich als junger Wrestler denjenigen, mit dem ich gerade im Ring gestanden habe. Das gehört sich so. Doch ansonsten sollte ich vielmehr meine ein, zwei Bezugspersonen haben. Alles andere führt zwangsläufig zu Problemen.